Gerne möchte ich mich einem Thema zuwenden, das wir alle kennen: Enttäuschungen. Immer wieder gibt es Situationen von denen wir enttäuscht worden sind oder Menschen, die uns enttäuscht haben. Oft sind Enttäuschungen sehr schmerzhaft und sie lassen uns leiden oder je nach Situation auch wütend werden.
Wenn wir dem Thema Enttäuschung auf den Grund gehen, ist die Ausgangslage meist so, dass wir von einer Situation oder von jemandem etwas erhoffen und diese Hoffnung wird nicht erfüllt und wir sind enttäuscht. Wir haben uns in jemandem getäuscht, die Person hat sich anders verhalten, als wir erwartet haben.
Nun stellt sich die Frage, liegt das an der Person, in die wir Hoffnungen investiert haben oder liegt es an uns, weil wir Erwartungen hatten, die nicht erfüllt wurden?
Jede Erwartung kann zu Enttäuschung führen. Wir erwarten etwas und wenn es nicht zutrifft, kommt die Enttäuschung. Bei der Enttäuschung ist dann meist das Gegenüber Schuld, weil es sich nicht so verhalten hat, wie wir es gedacht, gewünscht oder erhofft hatten. So einfach ist es aber nicht. Wenn ich etwas in eine Person hineininterpretiere, dann ist es in meiner Verantwortung, wenn es nicht übereinstimmt.
Genauso verhält es sich, wenn ich mich von einer Person habe täuschen lassen, dann entsteht bei mir eine Enttäuschung, wenn sie sich anders verhält als ich gedacht habe.
Jede Person verhält sich so wie es ihr möglich ist.
Wenn jemand wissentlich Leute täuscht, ist das sein Problem.
Wenn jemand sich nicht authentisch verhält und beim Gegenüber Hoffnungen schürt, ist das ebenfalls sein eigenes Problem.
Wenn jemand Erwartungen erschafft, die er nie erfüllen kann, ist das ebenfalls sein eigenes Problem.
Die Liste lässt sich beliebig lang fortsetzen. Ihnen fallen bestimmt ebenfalls einige Geschehnisse ein, bei denen Sie enttäuscht wurden. Die Frage stellt sich, müssen oder wollen wir die Themen, die andere Menschen haben zu unseren eigenen machen? Natürlich nicht, aber solange wir Erwartungen an Situationen, Menschen und Tiere haben, können Enttäuschungen entstehen.
Solange wir Vorstellungen, Wünsche und Erwartungen an jemanden haben, ist die Wahrscheinlichkeit gross, dass sie nicht erfüllt und wir enttäuscht werden. Selbstverständlich ist es wunderbar, wenn unsere Erwartungen eintreffen oder noch übertroffen werden. Bleiben wir aber noch einen Moment bei den unerfüllten Erwartungen.
Im Wort Erwarten steckt das Wort warten drin. Warten bedeutet Passivität. Warten beinhaltet, dass ich warte, was das Gegenüber tut. Warten an sich ist natürlich in Ordnung. Erwarten ist kein gewöhnliches Warten, weil wir hoffen oder eine Vorstellung haben, wie sich die Person verhalten oder wie die Situation sich entwickeln soll. Wir begrenzen und beengen mit unseren Erwartungen Situationen und Menschen massiv ein. Das ist manipulierend und zieht ein Ungleichgewicht an. Ungleichgewicht zieht Ungleichgewicht an. Erwartung zieht häufig Enttäuschung an.
Solange wir die Aufmerksamkeit auf das Gegenüber lenken und da Vorstellungen hineingeben, ist die Wahrscheinlichkeit gross, dass darauf die Enttäuschung folgt. Wenn wir achtsam sind und erkennen, wie wir in das Gegenüber Wünsche und Erwartungen hineininterpretieren, können wir unsere Haltung verändern.
Erster Schritt: Ich bleibe bei mir und erkenne, dass das meine Vorstellungen und Wünsche sind. Das Gegenüber hat vielleicht ganz andere.
Zweiter Schritt: Ich lege meine Vorstellungen und Wünsche auf die Seite und öffne mich für das Gegenüber. Ich bin bereit mich auf die Situation und das Gegenüber einzulassen, wertefrei, ohne meine Brille mit Wünschen, Erwartungen und Vorstellungen. Meine Sicht ist frei und ich gebe dem Gegenüber die Möglichkeit sich zu zeigen, so wie es wirklich ist und nicht so, wie ich es gerne hätte.
Dritter Schritt: Ich weiss, ich bin Licht und Liebe. Ich kann nur das Anziehen und Erleben, was dieser Schwingung entspricht.Das bedeutet,
Sie müssen sich gar nicht auf Wünsche, Hoffnungen und Erwartungen stützen, Sie kreieren die Situation mit, indem Sie Licht und Liebe hineingeben. Sie müssen nicht bangen, ob das Gegenüber Ihre Erwartungen erfüllt und wenn nicht, sind Sie enttäuscht, verletzt und traurig oder wütend. Sie bieten jedem Gegenüber, jeder Situation Ihre Gleichwertigkeit, Ihre Liebe an und müssen keine Enttäuschung mehr anziehen.
Ich wurde in unserem Freundeskreis mit dem Thema Erwartung konfrontiert und danach mit der dazu entstandenen Enttäuschung:
Ein Ehepaar hatte sich nach langem Hin und Her dazu entschlossen, wieder einem Hundeli ein Zuhause zu geben. Viele Jahre hatten sie Hunde, grosse, ganz grosse und zuletzt ein kleines blindes Pudeli. Jedes der Hunde hatte bei ihnen den besten Platz gehabt, den man sich nur vorstellen kann. Jeder Hund, ob Dogge, Schäfer, Pudel wurde von ihnen unendlich geliebt und in Liebe durch jede Hundesituation hindurch begleitet. Altersbedingt entschieden sie sich für ein kleines Hundeli. Für den Mann war sonnenklar, es musste wieder so ein putziges kleines Pudeli sein. Soweit so gut. Sie begannen sich bei Tierschutzorganisationen umzusehen und wurden fündig. Sie bewarben sich für einen kleinen Pudel, sie wussten, dass es die Seele von ihrem letzten Pudeli war, die wieder inkarniert hatte.
Nun entstand Druck, weil es doch genau dieses Hundeli sein musste, das wieder zu ihnen kommen wollte. Ihre genauen Vorgaben oder Vorstellungen im Vorfeld, ein kleiner Pudel sollte es sein, liessen ungewollt ein Ungleichgewicht entstehen. Obwohl die Hundeseele liebend gerne zu den beiden gegangen wäre, wurde sie jemandem anderen vermittelt. Das Pudeli kam zu einer Familie, bei der es früher auch schon mal war. Alles gut für das Hundeli und seine neue Familie. Aber die Enttäuschung und den Schmerz des Ehepaares können Sie sich vielleicht vorstellen.
Das Ehepaar tröstete sich mit dem Wissen, dass sich 50 Bewerber für dieses eine Pudeli gemeldet hatten und die Wahrscheinlichkeit nicht so gross war, dass Sie es bekommen hätten. Das stimmt so nicht. Es hätten auch doppelt so viele Anwärter sein können. Fliessen lassen zieht fliessen lassen an. Die Schwingungen suchen sich immer einen Weg und hätten sich gefunden. Scheinbar hatte es nun bei einer anderen Familie besser gepasst. Obwohl das Hundeli an sich ja darauf angewiesen ist, wie die Tierschutzleute entscheiden und welche Menschen sie aussuchen, kann es nicht falsch vermittelt werden.
Sie denken nun, es gibt immer wieder Tiere, die nicht am richtigen Ort sind oder die Besitzer sich mit dem Tier nicht anfreunden können. Ja das gibt es oft, leider zu häufig. Immer ist es eine Folge von den Schwingungen, welche sich anziehen. Ungleichgewicht (eventuell traumatisiertes Tier) zieht jemanden an, der ebenfalls im Ungleichgewicht ist. Es können auch karmische Verbindungen sein. Und wenn es zwischen Besitzer und Tier nicht gut läuft, sind es häufig karmische Erfahrungen die das Tier und sein Tierfreund machen müssen. Wie immer ist es das Ziel in Liebe dem Tier zugetan zu sein. Das Tier ist auf den Menschen angewiesen, oft ausgeliefert. Wenn der Mensch nicht bereit ist, etwas an der Beziehung zu ändern und er dem Tier nicht gerecht wird, sind wir anderen Menschen gefragt. Menschen die Unrecht sehen, nicht wegschauen und handeln. Reden, Unrecht dem Besitzer aufzeigen und sonst Tierschutzmeldungen machen. Anzeigen können effektiv sein, leider nicht immer. Aufgeben ist keine Option.
Wenn Sie je in eine ähnliche Situation geraten, in der Sie unbedingt genau dieses Tier, dieses Haus, diese Arbeitsstelle wollen, dann atmen Sie tief durch und tun etwas dafür, dass Sie Ihr Ziel auch tatsächlich erreichen.
Sie dürfen die Erwartung, den Wunsch und den festen Willen haben, das möchte ich unbedingt haben. Aber nur mit dem Zusatz: Ich möchte dieses Tier, dieses Haus, diese Arbeitsstelle nur, wenn es dem Fliessen lassen entspricht, wenn es segensreich für alle Beteiligten ist. Wir dürfen Wollen und Wünschen, aber einzig aus der Haltung von Gleichwertigkeit heraus. Licht zieht Licht an, wenn Sie das Gewünschte bekommen, können Sie sicher sein, dass es segensreich ist. Sollte es nicht klappen, dürfen Sie traurig und enttäuscht sein, aber im Wissen, das Gewünschte hat nicht meinem Fliessen lassen entsprochen. Sie kreieren jede Situation mit, Sie helfen mit Ihrer inneren Haltung, dass das Licht und die Liebe sich immer mehr verbreiten können. Sie sind aus dem Kampf ausgestiegen, Sie dürfen immer noch Wollen und Ziele anvisieren, aber immer im Wissen, ich möchte das Ziel nur erreichen, wenn es segensreich ist.
In diesem Sinne erweitern Sie Ihre Erwartungen und Hoffnungen durch Licht und Liebe und minimieren Sie Enttäuschungen. Lassen Sie in alle Ihre Gedanken Licht und Liebe fliessen, überfluten Sie Ihre Umgebung und die ganze Welt mit lichtvollen, segensreichen Gedanken.
Ich danke Ihnen von ganzem Herzen für Ihre Mithilfe. Der ganze Planet, alle seine Bewohner, Menschen, Tiere und die ganze Natur danken es Ihnen ebenfalls aus tiefstem Herzen.
Mengiarda Darms, Im November 2025
[ Reproduktion erlaubt, sofern Quellenangabe ]