Wenn ich mit Benjamin an der wunderschönen Aare spazieren gehe, entschädigt sie mich für die vielen und dichten Nebeltage in den Herbst- und Wintermonaten. Die Aare hier in Grenchen fliesst so ruhig und majestätisch, dass man denken könnte, sie sei ein See. Die Bäume und Sträucher spiegeln sich in ihrer Schönheit im Wasser wider. Die Stimmung ist meditativ und lässt einen vergessen, dass man für Ferien weit wegfahren muss.
Mich faszinieren die Spiegelbilder des Ufergehölzes sehr. Einige von Ihnen erinnern sich vielleicht, wie ich im Buch «Das geistige Erwachen» ein ganzes Kapitel über Spiegelbilder geschrieben habe. Heute möchte ich das Thema sehr viel kürzer angehen und einige Gedanken dazu nur streifen.
Die Spiegelbilder auf dem Wasser bringen mich zum Vergleich mit uns Menschen.
Der Baum steht in seiner Schönheit am Ufer und wird vom Wasser gespiegelt.
Die Seele steht in ihrer Schönheit und Vollkommenheit in ihrem feinstofflichen Körper da und unser grobstofflicher Körper ist das Spiegelbild unserer Seele.
Das Spiegelbild muss etwas dichter sein, sonst könnte es in unserer Dimension nicht gesehen werden, mit unseren fünf Sinnen nicht wahrgenommen werden.
Das menschliche, irdische Denken gaukelt uns vor, der grobstoffliche, sichtbare Körper sei der einzige wahre Ursprung. Damit ist unser Körper das letzte Glied in einer Reihe von feinstofflichen Körpern und er spiegelt unseren Seelenkörper wider.
Dieses Denken wirft die Frage auf, wenn jede Seele in der Vollkommenheit ist, müssten unsere grobstofflichen Körper doch sehr viel vollkommener sein, ohne Krankheit, ohne Einschränkungen, ohne Begrenzungen, ohne Behinderungen, ohne Beeinträchtigungen.
Unser irdisches Denken begrenzt die Vollkommenheit, unser Denken ist geprägt von negativen Gedanken, Vorstellungen, Ängsten. Macht- und Ohnmachtsgedanken beherrschen das menschliche Denken. Dazu kommen noch die persönlichen karmischen Themen, die sich ebenfalls auf der sichtbaren Ebene, unserem Körper manifestieren. Der Mensch ist bis zu seiner Bewusstwerdung nicht bereit und nicht imstande, eine andere Sprache als die Körpersprache zu verstehen.
Wirkliche Heilung beginnt nicht im Körper, genauso wenig wie Krankheit den Ursprung im Körper hat.
Beginnen wir uns unserer Herkunft und unserer Vollkommenheit zu erinnern. Unsere Seele kann nie krank sein und nie leiden, unser feinstofflicher Emotionalkörper aber schon.
Schmerz und Leid begleiten den Menschen seit jeher, denn das hypnotische, krankhafte Denken prägt das menschliche Dasein und es macht den Menschen krank und hilflos.
Je mehr Aufmerksamkeit wir auf unseren Seelenkörper richten, desto mehr darf er zum Vorschein kommen und strahlen. Ja, unser grobstofflicher Körper könnte unsere Vollkommenheit offenbaren, aber das irdische Denken verhindert dies.
Beim Spiegelbild des Baumes im Wasser verhindern nicht Gedanken und Vorstellungen die totale Übereinstimmung mit dem Ursprung, sondern äussere Einflüsse wie Wind, Sturmböen, Lichtverhältnisse, Wasseroberfläche. Immer aber bleibt das Spiegelbild seinem Ursprung ähnlich. Baum bleibt Baum. Strauch bleibt Strauch.
Der Mensch bleibt auch von der Form her ein Mensch, aber der Mensch kann sich sehr weit von der Vorgabe, seinem Ursprung entfernen. Unser Seelenkörper ist Licht und Liebe, seit ewig und für ewig. Ist der Mensch sich dessen bewusst, lebt der Mensch dieses Licht, die Liebe? Die universelle Liebe, die alles Leben miteinschliesst, die mit allem Leben verbunden ist?
Auf diesem Weg sind wir, mit dem Erkennen unseres Ursprunges, können wir dem Licht und der Liebe mehr Raum geben, weil wir wissen, jede Seele ist Licht und Liebe. So nähern wir uns immer mehr unserem Ursprung an und unser Spiegelbild entspricht immer mehr seiner Vorgabe.
Verzerrte Wahrnehmungen und Vorstellungen können wir langsam loslassen. Ist eindeutig nicht einfach, denn seit wir auf dem Planteten Erde sind, haben wir diesem Denken immer zu noch mehr Macht verholfen. Tausende von Jahren haben wir das Denken von Unvollkommenheit, Macht und Ohnmacht erfahren und erlebt. Erleben muss der Mensch selbstverständlich das, was er im Denken kreiert.
Und nun erinnern wir uns an unser Licht und unser Potenzial von Liebe. Diese Liebe ist kein Gefühl, (Emotionalkörper) es ist Bewusstsein. Deshalb können wir auch ungeliebte Situationen, Personen oder Geschehnisse mit Liebe bedenken.
Beginnen wir uns würdig zu erweisen und geben unserem Seelen/Lichtkörper den Hauch einer Chance, sich zu entfalten und zu offenbaren.
Mengiarda Darms, Im April 2025
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